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NO #2 „Baumkühlung”

Illustration Challenge! – 1 Artikel pro Woche

Von dem Förster und Autor Peter Wohlleben hat sicher jeder schon einmal etwas gehört oder gelesen, man findet unzählige Interviews von ihm, wenn man seinen Namen sucht. Mein Artikel diese Woche ist ein Interview mit ihm dass mir letzte Woche aufgefallen ist. Darin sagt er einige schlaue Dinge über den Wald und die Bäume, im Zusammenhang mit den Hitzewellen die wir aktuell wieder zu ertragen haben. Im Interview steht beispielsweise, dass ein einziger Baum einen Temperaturunterschied von 1-2 Grad ausmachen kann, kühler mit Baum versteht sich. Ich kann das aus meinem Gefühl bestätigen, die physikalische Erklärung brauche ich nicht zwingend.

In meinem Leben gibt es eine sehr zuverlässige Konstante: Zwischen Mai und September, sobald der Himmel einen Moment lang nicht bewölkt ist, suche ich das Weite: den Schatten unter einem oder mehreren Bäumen. Und mir ist auch schon aufgefallen dass es immer weniger Bäume werden. Hier im Taunus wurden im letzten Winter viele Langlauf-Loipen eingestellt. Ein Grund dafür sind die schweren Bodenschäden, die das schwere Gerät bei den Borkenkäferopfer-Kahlschlägen hinterlassen haben. Ob deutsche Wälder generell zu stark forstwirtschaftlich genutzt wurden und werden, wie es Wohlleben kritisiert, kann ich als Laie nicht beurteilen, aber die Wälder fühlen sich nicht mehr an wie früher. Die meisten Wälder im Umkreis, sind weniger dicht, die Magie ist erloschen, man kann in ihnen keine Märchen mehr erzählen. Oder zumindest ich kann es nicht mehr. Wobei ich keine Märchen erzählen würde, sondern eher deprimierende Geschichten. Diese würde ich aktuell auch eher in weiten glühenden Asphalt-Welten mit verwirrten und aggressiven Protagonisten spielen lassen. Ohne Bäume. Denn auch in der Stadt vermisse ich an vielen Ecken schmerzlich grüne Blätter. Ich spüre genau wovon Wohlleben spricht: in der Innenstadt kommt die Hitze nicht nur von oben und unten, sondern auch von den Seiten: den glutheißen Steinwänden der Altbauten. Und die geben die Wärme auch noch nach Sonnenuntergang weiter ab.


Vor 2 Jahren in unserem Hinter-Hinterhof, direkt vorm Küchenfenster, sehe ich plötzlich, in diesem riesigen Baum, der immer von jedem unserer Besucher lautstark bewundert wurde, einen jungen Kerl mit Kettensäge hängen. Er schmiss sie an und zerlegte diesen riesigen Baum in hunderte Einzelteile, bis nichts mehr von ihm übrig war. Vor diesem Moment war ich noch froh darüber, dass das jahrelang leer stehende, zum Taubenschlag verkommene kleine Häuschen im Hinterhof saniert wurde. In dieses ragten wohl Wurzeln hinein und die kamen wohl vom Freund dem alten Baum. Also meine Entscheidung wäre spontan gewesen, einfach das Haus abzureißen und an dessen Stelle noch 1-2 Bäume zu stellen. Aber so ging es nicht aus. Seit dieser Baum weg ist, ist es sehr viel wärmer in unserer Wohnung. Ich gehe davon aus, mehr als 1-2 Grad.



Manchmal habe ich das Gefühl dass es für so einige Leute fast schon ein Hobby ist, Bäume zu fällen. Es wird eher gefällt als gepflanzt. Und leider kommen die allerwenigsten auf die Idee, dass man sehr viele Baumarten auch einfach umpflanzen könnte. Je nach Art, Alter und Standort. Viele Unternehmen machen das so, aber auch Städte und Gemeinden. Da brüten die Buchfinken dann nicht mehr in den 5 Linden in der Lindenstraße sondern in der Goethestraße. Sollte öfter gemacht werden.

Ich fand den Artikel, bzw. das Interview wirklich ganz passend zur aktuellen Lage. Auch interessant ist, was er zu angeblich ökologischen Holzheizungen sagt im letzten Abschnitt. Fun Fact der mir hierzu noch eingefallen ist: Für die Trocknung der Holzpellets wird wohl recht viel Gas benötigt. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn das durchdacht gewesen wäre.

Die Zeichnung diese Woche war leider wie erwartet wieder ein Kampf. Ich hatte einige Ideen, es sollte eigentlich schwarz weiß werden und ich bin mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Aber damit muss ich jetzt leben, denn ich habe gesagt, ich mache das jetzt jede Woche. Und dabei hatte ich heute echt Zeit und Muße viel daran herum zu feilen, denn ich saß Ewigkeiten am Bahnhof und im Zug, da ich die schlechte Entscheidung getroffen habe, nicht mit dem Auto zu fahren. Vielleicht sieht man aber auch die Frustration darin. Verkehrswende ist auf jeden Fall auch ein gutes Artikelthema, vielleicht das nächste, wobei ich richtig schöne Haikus geschickt bekommen habe. Vielleicht wird es nächste Woche ein Haiku.

Eine gute Restwoche!

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